Scholle, Goldbutt

Pleuronectes platessa

    • Nordostatlantik FAO 27: Nordsee (lV) und Skagerrak (20)
      Grundscherbrettnetze, Snurrewaden, Schottische Wadennetze, Elektrokurren
    • Nordostatlantik FAO 27: Kattegat, Öresund und westliche Ostsee (21-23), Norwegische See (ll)
      Grundscherbrettnetze
    • Nordostatlantik FAO 27
      Stellnetze-Kiemennetze
    • Nordostatlantik FAO 27: Ärmelkanal und Südküste Irlands (Vllf-g)
      Schottische Wadennetze
    • Nordostatlantik FAO 27 (außer Nordsee und Skagerrak, Kattegat, Öresund und westliche Ostsee, Norwegische See)
      Grundscherbrettnetze
    • Nordostatlantik FAO 27: Nordsee (lV) und Skagerrak (20), Irische See (Vlla), Ärmelkanal (Vlld-e), Ärmelkanal und Südküste Irlands (Vllf- g)
      Baumkurren

    Biologie

    Schollen (Pleuronectes platessa) gehören zur Ordnung der Plattfische. Sie sind aufgrund ihres langsamen Wachstums und der maximalen Lebenserwartung von 50 Jahren anfällig für Überfischung.

    Bestandssituation

    Der Schollenbestand in der Nordsee und dem Skagerrak nimmt seit 2008 zu und befindet sich heute auf einem Höchststand. Auch der Bestand im Kattegat ist in gutem Zustand und der Fischereidruck nimmt weiter ab, er liegt aber nach wie vor über dem Referenzwert für nachhaltige Fischerei. In der zentralen Ostsee weisen Indikatoren auf ein Wachstum des Bestandes und eine nachhaltige Befischungsrate hin. Die Bestände im östlichen und westlichen Ärmelkanal und der Irischen See sind ebenfalls in gutem Zustand. Zur Bewertung des Bestands vor der Südküste Irlands liegen nicht genug Daten vor, Indikatoren lassen aber auf einen gesunden Zustand schließen. In der Keltischen See und südwestlich von Irland ist der Bestand dagegen überfischt und wird auch weiterhin überfischt; der ICES empfiehlt hier für 2020 und 2021 einen Fangstopp.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Schollen werden in der südlichen Nordsee vorwiegend mit Baumkurren gefangen. Diese Fangmethode ist zerstörerisch, weil Ketten den Boden umpflügen, um die Plattfische ins Netz zu scheuchen. Schleppnetze mit Scherbrettern haben weniger Bodenkontakt und sind daher weniger schädlich, ebenso die neu-entwickelten elektrischen Elektrokurren. Diese befinden sich allerdings noch in der Erprobung und weitere Studien sind notwendig.

    Die Fischerei mit Snurrewaden verzeichnet wenig Beifang und geringere Auswirkungen auf den Meeresboden als die Baumkurren. In der Nordsee und dem Ärmelkanal werden Schollen auch in schottischen Wadennetzen gefangen. Deren ökologische Auswirkungen sind noch weitgehen unbekannt. Die Fischerei mit Stellnetzen hat Beifänge von Schweinswalen, Seevögeln und empfindlichen Hai- und Rochenarten.

    Management

    Die geltenden Regulierungsmaßnahmen haben (zum Teil) in der Nordsee den Wiederaufbau des Schollenbestands ermöglicht, in der Ostsee scheinen sie ausreichend für den Erhalt der Populationen. In der Norwegischen See unterliegt die Schollenfischerei den allgemeinen Managementmaßnahmen Norwegens und Russlands. Diese werden als teilweise wirksam beurteilt. In den Keltischen Meeren sind die bestehenden Managementmaßnahmen nicht vollständig effektiv, Defizite bestehen beim Schutz gefährdeter und geschützter Arten sowie der Lebensräume.