Sardinen

Sardina pilchardus

    • Nordostatlantik FAO 27; Mittelmeer FAO 37: Ägäis (GSA 22), Alboran Meer (GSA 1&3), Südsizilien (GSA 16),Nördliche Adria (GSA 17)
      Ringwaden
    • Mittelmeer FAO 37: Südsizilien (GSA 16)
      Pelagische Scherbrettnetze
    • Mittelmeer FAO 37: Nördliche Adria (GSA 17)
      Pelagische Scherbrettnetze

    Biologie

    Die Europäische Sardine (Sardina pilchardus) gehört zur Familie der heringsartigen Fische. Sie ist eine sich schnell vermehrende Fischart, die dadurch weniger anfällig für Überfischung ist, aber stark auf Veränderungen der Umwelt reagiert. Sardinen besiedeln den Nordostatlantik, das Mittelmeer sowie das Marmara- und das Schwarze Meer. Erwachsene Tiere werden etwa 25 Zentimeter lang und leben in flachen, offenen Wasserbereichen in Küstennähe. Die Schwärme führen im Tagesrhythmus Wanderungen zwischen verschiedenen Wassertiefen durch. Im Sommer wandern Sardinen nach Norden und im Winter wieder zurück in südlichere Gewässer.

    Bestandsituation

    Im östlichen Mittelatlantik hat sich die Datenlage zum Sardinenbestand erheblich verbessert; seine Biomasse liegt über dem Ziel-Referenzwert und die Befischungsrate ist angemessen. Im Nordostatlantik ist der Biskaya-Bestand gesund, wird aber nach wie vor zu stark befischt. In der Kantabrischen See und den portugiesischen Gewässern liegt die Biomasse unter dem Mindest-Referenzwert und die Befischung ist zu hoch für eine Bestandserholung. In den Keltischen Meeren und dem Ärmelkanal erlaubt die Datenlage keine wissenschaftliche Bestandsbewertung. Im Mittelmeer ist der Bestand in der nördlichen Adria überfischt und wird weiterhin zu intensiv befischt. Für die Ägäis, Südsizilien und das Alboran-Meer (westliches Mittelmeer) gibt es nur unzureichende Daten.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Die Sardinenfischerei mit Ringwaden und pelagischen Schleppnetzen ist vergleichsweise selektiv und hat geringe Umweltauswirkungen. Da Sardinen große Schwärme bilden, gibt es meist wenig Beifang, allerdings können insbesondere kleine, noch nicht laichreife Tiere mitgefangen werden. Die Netze haben keine Bodenberührung und schädigen so keine empfindlichen Bodenlebensgemeinschaften.

    Management

    Das Management unterliegt der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU. Es wird als teilweise bis überwiegend erfolgreich bewertet, Bedenken bestehen aber vor allem im Mittelmeer in Bezug auf die Verfügbarkeit von Daten und die Durchsetzung bestehender Maßnahmen. In vielen Regionen ist vor allem das sogenannt Slipping (das Verwerfen des gesamten Fangs noch vor dem An-Bord-Holen) ein Problem.