Tintenfisch, Humboldt-Kalmar
Dosidicus gigas
- Südostpazifik FAO 87: PeruHandleinen und Angelleinen (mechanisiert), Umschließungsnetze (Ringwaden)
- Südostpazifik FAO 87: ChileLangleinen
- Südostpazifik FAO 87Reusen (Fallen)
- Südostpazifik FAO 87Grundschschleppnetze, Stellnetze-Kiemennetze
Biologie
Der Humboldt- oder Riesenkalmar (Dosidicus gigas) ist ein pelagischer Kopffüßer aus der Ordnung der Kalmare. Verbreitet ist er an der Pazifikküste Nord- und Südamerikas, im Bereich des Humboldtstroms. Täglich wandert der Humboldtkalmar zwischen Wassertiefen von mehreren hundert Metern und den oberflächennahen Schichten, wo er nachts auf Beutefang geht. Er kann eine Länge von bis zu 2,5 Metern (einschließlich der Arme) und ein Gewicht von bis zu 50 Kilogramm erreichen. Er wächst extrem schnell, wird aber nur 2 Jahre alt. Er gehört zu der Familie der Flugkalmare, die sich aus dem Wasser hinaus katapultieren können, um so ihren Räubern zu entkommen.
Bestandsituation
Es ist grundsätzlich schwer, den Einfluss der Fischerei auf die Tintenfischbestände zu bestimmen und eine nachhaltige Fangmenge zu ermitteln. Die Anzahl der Humboldtkalmare vor Peru hat in den letzten Jahren zugenommen, obwohl ihre Gesamtbiomasse zwischen 2015 und 2018 zurückgegangen ist. Der Bestand ist nicht überfischt und die fischereiliche Sterblichkeit liegt im nachhaltigen Bereich. Insgesamt wird die Bestandsgröße stärker von Umweltbedingungen als von der Fischerei beeinflusst.
Auswirkungen auf das Ökosystem
Die Hauptfangmethoden zum Fang von Tintenfisch sind mechanisierte Angelleinen (auch Jigging genannt) oder pelagische Schleppnetze. Der Beifang und die Auswirkungen dieser Fischerei auf den Meeresboden sind gering. Mechanisierte Angelleinen sind sehr selektiv und haben daher kaum Einfluss auf andere Arten. Die Fischerei mit Grundschleppnetzen hat deutlich mehr Auswirkungen auf die Bodenlebensgemeinschaften und erzeugt mehr Beifang, unter anderem von Haien, Rochen und Schildkröten sowie Jungtieren verschiedener Fischarten. Auch in Verwickelnetzen verfangen sich viele gefährdete und geschützte Arten.
Management
Obwohl das Fischereimanagement von Tintenfischen aufgrund ihrer Biologie vor besonderen Herausforderungen steht, ist im Südostpazifik ein bedingt wirksames Managementsystem in Kraft. Zukünftige Managementprogramme sollten Umweltbedingungenwie das El-Niño-Phänomen stärker berücksichtigen und sich mehr auf einen umfassendenÖkosystemansatz als auf das Management einzelner Arten konzentrieren.