Miesmuschel
Mytilus spp.
- WeltweitAquakultur: Leinenkultur
- Nordostatlantik FAO 27: Skagerrak/Kattegat (IIIa), Nordsee (IVa)Wildfang: Mit der Hand gesammelt
- WeltweitAquakultur: Bodenkultur ohne wildgefangene Juvenile
- WeltweitAquakultur: Bodenkultur mit wildgefangenen Juvenilen
- WeltweitWildfang mit Dredgen
Biologie
Miesmuscheln (Mytilus edulis) filtern Nahrungspartikel aus dem Wasser und benötigen deshalb in der Zucht keine Futterzufuhr. Sie halten sich mit selbst erzeugten Fäden aneinander oder an dem Untergrund fest und können so große Bänke bilden. Miesmuschelbänke schaffen die Grundlage für das Vorkommen vieler anderer Arten, die auf und zwischen ihnen leben.
Muschelkultur
Die Miesmuschelkultur an Holzpfählen begann bereits im 13. Jahrhundert in Frankreich. In den nördlicheren Ländern Europas entwickelte sich dagegen die Fischerei auf wilde Miesmuschelbänke am Meeresboden. Diese wurden später um Kulturflächen mit zuvor wild gefangenen kleinen Saatmuscheln ergänzt, wo die Muscheln dann heranwachsen. Saatmuscheln können auch durch Hängekulturen gewinnen worden, bei denen sich die Larven der Muscheln an hängenden Seilen festsetzen und dort zu Saatmuscheln heranwachsen, die dann auf die Bodenkulturen gebracht werden.
Bestandssituation
Je nach Methode bestehen sehr unterschiedliche ökologische Auswirkungen. Positiv zu bewerten sind Methoden, die das Leben am Meeresboden nicht beeinträchtigen oder zur Verbreitung gebietsfremder Arten beitragen. Das gilt besonders für Hänge- oder Pfahlkulturen. Problematisch ist die Bodenfischerei, bei der die Muscheln mit Dredgen von wilden Muschelbänken abgekratzt werden. Diese werden in manchen Gebieten direkt für den Konsum gefischt, in anderen werden auf diese Weise Saatmuscheln für den Besatz von Kulturen gesammelt. Diese Methode schadet den sensiblen Bodenökosystemen und gefährdet geschützte Arten wie z.B. Seepferdchen (Hippocampus spp.). Die Gewinnung der Saatmuscheln für die Bodenkulturen sollte stattdessen in ortsnahen Hängekulturen erfolgen. Eine Begrenzung der beanspruchten Flächen wäre ebenfalls erforderlich.
Management
Insgesamt befindet sich das Management der Miesmuschelfischerei in Europa in vielen Gebieten noch in Konflikt mit dem Naturschutz, doch sind Verbesserungen erkennbar.