Thunfisch, Grossaugenthun

Thunnus obesus

    • Weltweit (außer westlicher und mittlerer Pazifik)
      Handleinen und Angelleinen
    • Weltweit
      Pelagische Langleinen, Rindwaden

    Biologie

    Großaugenthun (Thunnus obesus) kommt weltweit in den tropischen und gemäßigten Ozeanen vor, ausser im Mittelmeer. Sie können bis zu 2,50 Meter groß und 11 Jahre alt werden. Im Vergleich zu anderen tropischen Thunfischarten schwimmen Großaugenthune in tieferen Wasserschichten.

    Bestandsituation

    Rund 40 Prozent der weltweiten Fänge des Großaugenthun stammen aus dem westlichen und mittleren Pazifik, gefolgt vom Indischen Ozean, dem Atlantik und dem Ostpazifik mit einem Zehntel des Gesamtfangs. Der Bestand im westlichen und mittleren Pazifik ist nicht überfischt. Die gesetzlichen Vorgaben für die Fischerei scheinen auszureichen, um eine Überfischung zu verhindern. In den anderen Weltmeeren werden die Bestände dagegen überfischt. Der atlantische Großaugenthun ist in einem überfischten Zustand, während die Bestände im Indischen Ozean und Ostpazifik noch gesund scheinen. Allerdings ist die Datenlage hier nicht ausreichend um sichere Aussagen zu treffen.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Langleinen verursachen Beifänge bedrohter Arten. Für viele Albatros- und Sturmvogelarten ist die Fischerei auf Thunfisch der Hauptgrund für ihren Rückgang. Es gibt viele Rückwürfe. Angelleinen und Schleppangeln sind selektiv, die Bestände der verwendeten Köderfische kann aber problematisch sein. „Lockbojen“ (FAD) in der Ringwadenfischerei machen sich die Eigenart von Fischen zunutze, sich unter schwimmendem Treibgut auf offener See zu sammeln. Dabei sammeln sich auch bedrohte Haie und Rochen, junge Thunfische und andere kritische Fischarten. Dies ist für einige dieser Arten ein entscheidender Grund für ihren Rückgang. Traditionelle Angelleinen oder Handleinen sind deutlich selektiver. Thunfische und viele der Beifangarten sind ökologisch wichtige große Räuber.

    Management

    Die Fischerei auf Thunfisch wird durch sogenannte Regionale Fischereimanagementorganisationen (RFMOs) und ihre Mitgliedstaaten reguliert. Die Vorgaben durch RFMOs und deren Aufsicht ist meistens nicht ausreichend, um die Thunfischbestände, aber auch andere Arten, zu schützen. Viele Fischereien melden ihre Fänge nicht oder nur teilweise, und die Überwachung der Fangschiffe und die Durchsetzung der Regeln ist häufig nicht streng genug.