Nordseegarnele, Krabbe, Nordseekrabbe

Crangon crangon

    • Nordostatlantik FAO 27: Nordsee (IV)
      Baumkurren

    Biologie

    Nordseegarnelen (Crangon crangon) -– die auch viele andere Namen haben – gehören zu den Krebsen und können eine Körperlänge bis zu 10 Zentimeter erreichen. Sie leben küstennah im nicht zu tiefen Wasser. Aufgrund ihrer großen Zahl  gehören sie zu den wichtigsten Organismen im Nahrungsnetz des Wattenmeeres und der südlichen Nordsee: Sie sind Nahrung für viele Tierarten, und fressen ihrerseits viele kleinere Tiere.

    Bestandssituation

    Die Bestandsgröße und die regionale Verteilung schwanken stark zwischen den Jahren. Die Fangmenge ist in den letzten Jahrzehnten stetig gewachsen und liegt nun meist oberhalb von 30.000 Tonnen, weil der Fang immer effizienter wird.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Bei der Fischerei auf Nordseegarnelen (“der „Krabbenfischerei”“) fällt aufgrund der kleinen Netzmaschen, die verwendet werden, sehr viel Beifang an. Dieser besteht aus jungen Garnelen, Jungfischen wie Schollen und Seezungen, kleinen Fischarten sowie aus am Boden lebenden wirbellosen Tieren wie Seesternen und anderen Krebsen. Auch das Verschwinden langsam wachsender und alt werdender Fischarten wie kleinen Haien oder Rochen im Wattenmeer wird mit dieser Fischerei in Verbindung gebracht.

    Durch die Grundschleppnetze wird der Meeresboden geschädigt. Es gibt Hinweise, dass die im Wattenmeer einst verbreiteten Sandkorallenriffe, einem der besonders gefährdeten Unterwasserlebensräume, aufgrund der Krabbenfischerei verschwunden sind.

    Management

    Die Krabbenfischerei ist, anders als andere Fischereien, nicht durch EU-Quoten begrenzt. Beim Management besteht deutlicher Verbesserungsbedarf vor allem beim Schutz des Meeresbodens sowie bei der Vermeidung von Beifang und Überfischung. Insbesondere innerhalb der Schutzgebiete und Nationalparks sind Maßnahmen notwendig, die mindestens in sehr großen Teilen dieser Gebiete eine ungestörte natürliche Entwicklung der Unterwasserwelt zulassen. Um Fortschritte und einen besseren Schutz der Meeresnatur und der Nationalparks zu erreichen, engagiert sich der WWF stark für eine naturverträglichere Krabbenfischerei. Es ist dringend notwendig, dass die Fischerei weitere Maßnahmen zur Nachhaltigkeit ergreift und ihren ökologischen Fußabdruck reduziert.