Rotbarbe, Streifenbarbe

Mullus barbatus, M. surmuletus

    • Nordostatlantik FAO 27: Skagerrak und Kattegat (llla), Nordsee (lV), östlicher Kanal (Vlld)
      Handleinen und Angelleinen
    • Mittelmeer FAO 37: Tyrrhenisches Meer (GSA 10)
      Stellnetze-Kiemennetze
    • Weltweit (Ausnahmen siehe Oben)
      Wildfang

    Biologie

    Streifenbarben (Mullus surmuletus) und Rotbarben (Mullus barbatus) gehören zu den barschartigen Fischen und erreichen eine Größe von etwa 25-30 Zentimetern. Sie leben im Nordostatlantik, Mittelmeer und Schwarzen Meer in Schwärmen oder kleinen Gruppen in Gewässern bis 100 Metern Tiefe. Die Streifenbarbe ist ein wertvoller Fisch in Südeuropa. Das vermehrte Vorkommen der wärmeliebenden Streifenbarbe in nordeuropäischen Gewässern wird mit der zunehmenden Klimaerwärmung in Zusammenhang gebracht. Seit den 90er Jahren entwickelte sich in der Nordsee die erste gezielte Fischerei auf Streifenbarben.

    Bestandssituation

    Einzelne Bestandsbewertungen im Mittelmeer lassen einen überfischten Bestand vermuten. Die Bestandssituationen im Nordostatlantik, in der Nordsee und vor der afrikanischen Küste im zentralen Ostatlantik sind unzureichend erforscht. Streifenbarben und Rotbarben sind jedoch empfindlich gegenüber Fischereidruck und die Anlandungen im Nordostatlantik sind in den letzten Jahren zurückgegangen.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Meerbarben werden hauptsächlich mit Grundschleppnetzen, Stellnetzen oder in Haken- und Leinen-Fischereien gefangen. Insbesondere die Grundschleppnetzfischereien haben u.a. einen hohen Beifang von jungen Fischen, Haien und Rochen und beeinträchtigen die Bodenlebensgemeinschaften. Die selektive Fischerei mit Haken und Handleinen hat wenige Umweltauswirkungen.

    Management

    Im Nordostatlantik und in den Gewässern der EU-Mitgliedsstaaten im Mittelmeer gelten die Regelungen der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union. Es fehlen bisher Bestandserhebungen und spezifische Managementmaßnahmen wie Fangquoten oder Mindest-Anlandegrößen. Italien hat zwar einzelne Maßnahmen eingesetzt, es fehlt aber ein umfassendes Bewirtschaftungssystem. In den Gewässern der Nicht-EU-Staaten des Mittelmeers und im östlichen Mittelatlantik gibt es kein Management für Streifen- und Rotbarben.