Eismeergarnelen

Pandalus borealis, P. platyceros

    • Nordostatlantik FAO 27: Barentssee (I), Norwegische See (II), Island - Küstengewässer (V)
      Schleppnetze (Grundscherbrettnetze)
    • Nordwestatlantik FAO 21: Westgrönland, Kanada (Neufundland, Labradorschelf)
      Schleppnetze (Grundscherbrettnetze)
    • Nordostatlantik FAO 27: Skagerrak/Kattegat (IIIa), Nordsee (IVa), Ostgrönland (XIVb)
      Schleppnetze (Grundscherbrettnetze)

    Biologie

    Eismeergarnelen (Pandalus borealis) sind Krebstiere aus der Familie der Tiefseegarnelen. Die Hauptfanggebiete liegen im Atlantik vor Island und Kanada. Eismeergarnelen können bis zu 12 Zentimeter lang werden und werden auch als Norwegische Garnele oder „Grönland Shrimp“ bezeichnet. Die verwandte Art, die Alaska-Garnele (P. platyceros) lebt im kanadischen Nordostpazifik.

    Bestandssituation

    Der Eismeergarnelen-Bestand im nordostarktischen Atlantik (Barentssee und Norwegische See) ist gesund und wird mit Fangmengen, die unter der zulässigen Gesamtmenge liegen, nachhaltig befischt. Der Bestand im Skagerrak und in der Nordsee nimmt seit 2008 ab und liegt nun nahe seiner Mindestreferenzgröße für die Bestandserhaltung. Gleichzeitig ist die fischereiliche Sterblichkeit zu hoch. Allerdings gab es 2018 einen starken Nachwuchsjahrgang. In den isländischen Fjorden werden die Bestände als separate Einheiten bewirtschaftet und vier der zehn Einheiten sind derzeit für die Fischerei geschlossen. Der Bestand vor der isländischen Küste hat sich noch nicht wieder erholt, wird aber angemessen befischt. In Ostgrönland ist der Bestand überfischt und wird weiterhin zu stark befischt. Der Eismeergarnelenbestand im nördlichen Nordwestatlantik (Baffin Bay/Davisstraße und Westgrönland) ist gesund; seine Biomasse liegt deutlich über dem maximalen nachhaltigen Dauerertrag. Die Bestände im Nordwestatlantik vor Neufundland und Labrador sind überfischt und mancherorts besteht aufgrund der schlechten Lage ein Fangverbot. Der Bestand der Gefleckten Tiefwassergarnele im kanadischen Nordostpazifik ist gesund und wird nicht.

    Ökosystem

    Die Grundschleppnetzfischerei auf Eismeergarnelen ist relativ selektiv, schädigt aber bodenlebende Arten wie empfindliche Kaltwasserkorallen. Auch können empfindliche und geschützte Arten mitgefangen werden, wie zum Beispiel junge Kabeljaue oder Rotbarsche. In einigen Gebieten werden insbesondere kleine Hai- und Rochenarten mitgefangen, deren Bestände bereits dezimiert sind. Dies kann durch die Verwendung von Vorrichtungen zur Beifangreduzierung verbessert werden. Die Fischerei mit Fallen ist sehr umweltfreundlich.

    Management

    Das Management der Fischerei auf Eismeegarnelen erfolgt mit Fangbeschränkungen oder Aufwandsregelungen. Der Einsatz von Vorrichtungen zur Beifangreduzierung ist in den meisten Fischereien vorgeschrieben. Das Management in der Nordostarktis ist größtenteils effektiv. Das isländische Fischereimanagement ist in Bezug auf die Einhaltung und Durchsetzung der Regeln eines der fortschrittlichsten Systeme. Auch in den anderen Regionen ist das Management umfassend und innovativ, sie führen aber bislang nicht zu einer Erholung der Bestände.