Meerforelle, Bachforelle, Seeforelle

Salmo trutta trutta, S. t. fario

    • Europa
      Binnenfischerei
    • Finnland, Schweden
      Aquakultur
    • Nordostatlantik FAO 27: Ostsee
      Reusen, Pelagische Langleinen
    • Nordostatlantik FAO 27
      Stellnetze-Kiemennetze

    Biologie

    Meerforellen (Salmo trutta trutta) sowie Bachforellen bzw. Seeforellen (Salmo trutta fario, S. trutta lacustris) zählen zu den lachsartigen Fischen. Die Bachforelle lebt im Süßwasser, während die Meerforelle den überwiegenden Teil ihres Lebens im Meer verbringt und nur zur Fortpflanzung in ihre heimischen Flussläufe zurückkehrt. Bachforellen können sehr alt werden.

    Wildfang

    Die Bestandssituation der Meerforelle ist oft unbekannt, einige Bestände sind in schlechtem Zustand, hauptsächlich als Folge der Zerstörung ihrer Lebensräume, dem Verbau von Flussläufen und von Überfischung. Die Tiere werden meist schon vor dem Erreichen der Geschlechtsreife gefangen. Bis zu drei Viertel der Gesamtfänge stammen aus der Freizeitfischerei. Bachforellen sind meist wertvoller Beifang in der Fischerei auf andere Arten. Man weiss nur wenig über die Bestandssituation. Nicht nur Überfischung, sondern auch durch den Besatz der Gewässer mit Zuchttieren, Zerstörung der Lebensräume, den Verbau der Flussläufe und die Gewässerverschmutzung gefährdet die Bestände. Die wichtigsten Fanggeräte sind Stellnetze und Fallen. Stellnetze haben hohe Beifang- und Rückwurfraten und beeinträchtigen den streng geschützten Schweinswalbestand der Ostsee. Für die Fischerei mit Langleinen gibt es zu wenige Informationen über die Auswirkungen. Insgesamt ist das Management nicht effektiv, um eine nachhaltige Fischerei sicherzustellen. Mehrere Bachforellen-Bestände sind auf nationalen Roten Listen als gefährdet bis stark gefährdet gelistet.

    Zucht

    Bachforellen werden meist in Durchflussanlagen (Zuchtbecken, Teiche) gezüchtet, wodurch ein ständiger Wasseraustausch stattfindet. Die Abwässer enthalten hohe Nährstoffkonzentrationen, die in der Umgebung zur Überdüngung führen können. Bei der Zucht in Teichen und Becken wird die Verschmutzung der umliegenden Gewässer teilweise durch bestimmte Absetzverfahren begrenzt. Die Produktion von einem Kilogramm Forelle erfordert bis zu drei Kilogramm Wildfisch in Form von Fischmehl und Fischöl (in gut gemanagten Zuchten hat sich der Wert jedoch zwischen 1,1 und 2 kg eingependelt). Der Fang von Futterfisch belastet die Wildfischbestände und die Futtermittel stammen meist aus nicht nachhaltigen Quellen. Daher empfiehlt der WWF vor allem Saibling aus BIO-Zucht, da das bei der BIO-Zucht eingesetzte Fischmehl und -öl ausschließlich aus Abfällen der Filettierindustrie stammen darf. Das Management der Bachforellenzucht in Österreich ist effektiv und gewährleistet einen angemessenen Schutz der umliegenden Lebensräume.

     

    • Aquaculture Stewardship Council - 1
    • Organic - 1