Saibling, Seesaibling, Bachsaibling

Salvelinus alpinus & S. fontinalis

    • Europa
      Aquakultur: Teichanlagen, Käfiganlagen

    Biologie

    Die Gattung der Saiblinge gehört zur Familie der Lachsfische und weist die für alle Salmoniden typische Fettflosse auf. Die Saiblinge sind auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde zu finden. Sie bevorzugen in der Regel kaltes, klares Süßwasser. Nur wenige Arten leben anadrom (zum Laichen vom Salzwasser ins Süßwasser wandernd). Saiblinge sind die Süßwasserfische, die am weitesten in arktische Gewässer vorgedrungen sind. Seesaiblinge bilden aufgrund ihrer natürlichen Isolation Stämme, die sich durch ihre Farbschläge von See zu See geringfügig unterscheiden. Langsames Wachstum und späte Geschlechtsreife machen die Art empfindlich für Fischereidruck.

    Zucht

    Saiblinge werden meist in Durchflussanlagen (Zuchtbecken, Teiche) gezüchtet, in denen ein ständiger Wasseraustausch stattfindet. Die Abwässer enthalten hohe Nährstoffkonzentrationen, die in der Umgebung zur Überdüngung führen können. Bei der Zucht in Teichen und Becken wird die Verschmutzung der umliegenden Gewässer teilweise durch technische Absetzverfahren verringert. In Kreislaufanlagen können die Produktionsbedingungen am besten kontrolliert werden, allerdings ist der Energiebedarf hoch. Die Produktion von 1 Kilogramm Saibling erfordert bis zu 3 Kilogramm Wildfisch in Form von Fischmehl und Fischöl (in gut gemanagten Zuchten hat sich der Wert jedoch zwischen 1,1 und 2 kg eingependelt). Der Fang von Futterfisch belastet die Wildfischbestände und die Futtermittel stammen meist aus nicht nachhaltigen Quellen. Daher empfiehlt der WWF vor allem Saibling aus BIO-Zucht, da das bei der BIO-Zucht eingesetzte Fischmehl und -öl ausschließlich aus Abfällen der Filettierindustrie stammen darf. Das Management in Europa ist streng und effektiv. Auch in Island herrscht ein wirksames Managementsystem, dessen Struktur aber zu kompliziert ist.

    Wildfang

    Über die Fischerei des Seesaiblings in schwedischen Binnengewässern mit Haken und Leinen liegen nur wenige Daten vor. Die Anlandungen gingen bis 2010 zurück; seit 2011 ist aber ein langsamer und stabiler Anstieg der Anlandungen zu beobachten, was ein mögliches Zeichen für eine Erholung der Bestände ist. Der Großteil der Fänge stammt aus dem Vätternsee. Die Fischerei hat relativ geringe Auswirkungen auf die Lebensräume. Das Management erfolgt individuell für jedes Gewässer und kann nicht übergreifend bewertet werden.

    • Aquaculture Stewardship Council - 1
    • Organic - 1