Seezunge

Solea solea

    • Nordostatlantik FAO 27: Nordsee (IV), Ärmelkanal (VIId-e), Biskaya (XIIIa-b), Portugiesische Küste (9a)
      Wildfang: Stellnetze-Kiemennetze
    • Nordostatlantik FAO 27: Skagerrak, Kattegat (llla) und westliche Ostsee (20-24)
      Wildfang: Grundscherbrettnetze, Stellnetze-Kiemennetze
    • Europa
      Aquakultur: Durchflussanlagen
    • Nordostatlantik FAO 27 (Ausnahmen: siehe gelb bewertete Fischereien); Mittelmeer FAO 37
      Wildfang

    Biologie

    Die Seezungen (Solea solea) gehören zur Familie der Plattfische und werden manchmal bis zu 2 Kilogramm schwer. Aufgrund ihrer späten Geschlechtsreife im Alter von 3 bis 5 Jahren und des langsamen Wachstums, sind sie anfällig für Überfischung.

    Wildfang

    Im Nordostatlantik gibt es verschiedene Seezungenbestände. In der Nordsee, im Skagerrak, Kattegat und der westlichen Ostsee sind die Bestände gesund und die fischereiliche Sterblichkeit liegt im nachhaltigen Bereich. Auch im Ärmelkanal und der Keltischen See ist der Bestand gesund und wird angemessen befischt. Vor der Portugiesischen Küste ist die Datenlage unsicher. In der Irischen See sowie der südlichen Keltischen See und südwestlich Irlands sind die Bestände überfischt.

    Seezungen werden mit Baumkurren gefangen,  die mit schweren Ketten ausgerüstet sind, um die Fische aufzuscheuchen. Diese Fangmethode ist zerstörerisch, da viele Bodenlebewesen verletzt oder getötet werden und es viele Rückwürfe gibt. Bei dieser Fangmethode fallen für 1 kg Seezunge bis zu 6 kg Beifang an. Dies verändert das Ökosystems langfristig. Stellnetze und Snurrewaden sind vergleichsweise selektiv und haben keine negativen Auswirkungen auf die Bodenlebensgemeinschaften. Hier können jedoch Seevögel und Schweinswale im Netz verenden. Die Beifänge von Nordsee-Kabeljau oder geschützten Haien und Rochen bleiben auch ein Problem. Insgesamt sind die Management-Maßnahmen umfassend, jedoch nur teilweise effektiv.

    Zucht

    Seezungen sind Fleischfresser mit hohem Energieumsatz. Die tierischen Proteine im Fischfutter stammen aus Fischmehl und –öl, wodurch die Wildbestände belastet werden. Landbasierte geschlossene Kreislaufanlagen haben keine negativen Auswirkungen auf die umgebenden Gewässer. Durchflusssysteme werden ohne mechanische Wasserfilterung vor dem Rückfluss in umgebende Gewässer betrieben und es ist unklar, ob dies ausreichend ist. Das Management in Nordeuropa ist umfassend und wirksam. In Südeuropa werden die Maßnahmen häufig nicht so streng umgesetzt, insbesondere der Schutz der umgebenden Gewässer vor Verschmutzungen.