Thunfisch, Weisser Thun

Thunnus alalunga

    • Östlicher Mittelatlantik FAO 34
      Ringwaden mit Lockbojen (FAD)
    • Nordpazifik FAO 61, 67, 71, 77 // Indischer Ozean FAO 51, 57
      Handleinen und Angelleinen
    • Weltweit
      Langleinen (treibend)

    Biologie

    Der Weiße Thun (Thunnus alalunga), englisch „Albacore“, wird bis zu 1,20 Meter lang und kann ein Gewicht von 60 Kilogramm erreichen. Er kommt in den gemäßigten und tropischen Breiten in allen Ozeanen vor, befischt wird er aber vor allem in gemäßigten Regionen. Wie alle Thunfische ernährt sich der Weiße Thun räuberisch. Zu seinen Beutetieren zählen andere Fische, Krebse und Tintenfische, die einen Hauptbestandteil seiner Nahrung ausmachen. Der weiße Thun ist ein Schwarmfisch. Im Gegensatz zu den tropischen Thunfischen mischen sich seine Schwärme nicht mit anderen Arten.

    Bestandsituation

    Rund 58 Prozent der weltweiten Fänge an Weißem Thun stammen aus dem Pazifik, 22 Prozent aus dem Atlantik, 19 Prozent aus dem Indischen Ozean und nur 1 Prozent aus dem Mittelmeer. Im Atlantik und Pazifik haben die Bestände des Weiße Thuns jeweils eine nördliche und eine südliche Komponente. Alle sind gesund und werden nicht überfischt. Im Indischen Ozean ist der Bestand vermutlich in einem guten Zustand. Für den Bestand im Mittelmeer gibt es nur sehr wenige Daten, möglicherweise ist er überfischt.

    Auswirkungen auf das Ökosystem

    Das Hauptfanggerät für Weißen Thun sind pelagische Langleinen. Diese verursachen Beifänge bedrohter und geschützter Arten wie Meeresschildkröten, Seevögel, Haie, Rochen und anderer empfindlicher Arten. Für viele Albatros- und Sturmvogelarten ist die Fischerei auf Thunfisch der Hauptgrund für ihren Rückgang. Es gibt viele Rückwürfe. Angelleinen und Schleppangeln sind selektiv, die Verwendung von Köderfischen kann aber problematisch für deren Bestände sein. Die in der Ringwadenfischerei verwendeten Lockbojen (Fish-Aggregating-Devices, FADs) machen sich die Eigenart von Fischen zunutze, sich unter schwimmendem Treibgut auf offener See zu sammeln. Dort sammeln sich auch bedrohte Haie und Rochen, junge Thunfische und andere kritische Fischarten. Diese werden in der Ringwadenfischerei mit FADs in großer Zahl mitgefangen, was für einige Arten ein entscheidender Grund für ihren Rückgang ist. Thunfische und viele der Beifangarten nehmen als große Räuber am oberen Ende der Nahrungskette eine wichtige Rolle in Meeresökosystemen ein.

    Management

    Thunfische sind weit wandernde Arten und durchschwimmen die Gewässer vieler Länder. Die Fischerei auf Thunfisch wird deswegen durch sogenannte Regionale Fischereimanagementorganisationen (RFMOs) und ihre Mitgliedstaaten reguliert. Die Vorgaben durch RFMOs und deren Aufsicht ist meistens nicht ausreichend, um die Thunfischbestände, aber auch andere Arten, zu schützen. Viele Fischereien melden ihre Fänge nicht oder nur teilweise, und die Überwachung der Fangschiffe und die Durchsetzung der Regeln ist häufig nicht streng genug.

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